EÜR / 10-Tage-Regel / Umsatzsteuervorauszahlung

Hallo zusammen,

wieso bucht lexoffice eine Umsatzsteuervorauszahlung mit Buchungsdatum 10.01. in der EÜR in das aktuelle Jahr? Sollte hier nicht die 10-Tage-Regel Berücksichtigung finden?

Danke im Voraus!

Das wäre doch richtig! Alles, was an regelmäßigen Zahlungen (und die UStVA gehört dazu) innerhalb des 10-Tages-Zeitraumes für das (noch nicht) abgelaufene Jahr geleistet wird, geht in das Jahr der Zugehörigkeit (§ 11 EStG)

Wahrscheinlich war meine Beschreibung unklar: Lexoffice bucht die Umsatzsteuervorauszahlung für Dez 2018, die am 10.01.2019 per Lastschrift eingezogen wurde, in die EÜR 2019, was m. E. falsch ist.

Soweit ich weiß, darf man das im Rahmen der 10 Tage selbst entscheiden, welchem Jahr es zugeordnet wird. Wie man das in Lexoffice umsetzen kann ist mir noch nicht klar und vom Support bekomme ich dazu seit einem Monat keine Rückmeldung.

In Ermangelung anderer Lösungsansätze, werde ich die Frage jetzt mal anders stellen:

Spricht etwas dagegen, den Beleg der Umsatzsteuervorrauszahlung auf den 31. Dezember vorzudatieren, ihn einfach auch an diesem Tag als bezahlt zu markieren und die Kontenbewegung zu ignorieren? Das stimmt dann natürlich buchhalterisch nicht, wäre aber steuerrechtlich ok und die EÜR müsste nicht mehr manuell geändert werden.

Update: Ich kann bestätigen, dass der USt-Umsatz innerhalb der 10 Tage nicht in der EÜR nicht automatisch ins Vorjahr übernommen wird. Das ist natürlich ok, da die 10-Tage-Regel ja nicht angewendet werden muss, aber eine Option dafür wäre schon schön, zumal die Regel im Formular sogar explizit erwähnt wird:

„An das Finanzamt gezahlte und ggf. verrechnete Umsatzsteuer (Die Regelung zum 10-Tageszeitraum nach § 11 Abs. 2 Satz 2 EStG ist zu beachten)“

Woraus liest du, dass die 10-Tage-Regel nicht zwingend angewendet werden muss? § 11 EStG spricht davon, dass diese Zahlungen als im entsprechenden Geschäftsjahr geleistet gelten. Es ist hier nirgends ein Wahlrecht beschrieben!
LexOffice ist hier - wie auch in anderen Fällen - sehr unsauber. Man kann hier nur über Tricks das Ganze in das richtige Jahr „schieben“.

Ich kenne mich da tatsächlich nicht so aus, aber aus steuerkosmetischen Gründen könnte ich ja die USt Vorauszahlung einfach am 12. Januar überweisen und schon dürfte ich sie gar nicht mehr fürs Vorjahr geltend machen. Es scheint also einen gewissen Spielraum zu geben. Außerdem steht im Gesetzestext auch nur etwas von wiederkehrenden Zahlungen. Automatisch kann Lexoffice kaum wissen, welche Zahlungen im 10-Tages Rahmen für das Unternehmen einen wiederkehrenden Status haben.

Ich stimme Dir zu, dass Lexoffice da mal wieder keine Lösung parat hat und der Support meldet sich auch schon wieder seit Wochen nicht bei mir. Ist das von mir oben beschriebene Vorgehen (zurückdatieren und als gezahlt markieren und die eigentliche Transaktion ignorieren) der Trick, den Du ansprichst, oder hast Du da einen anderen Vorschlag?

Ich habe jetzt endlich eine Antwort vom Support bekommen. Mia von lexoffice sagt:

„Bitte einfach das Zahldatum auf den 31.12.2019 setzen.“

Sehr lapidar, der Satz. Das geht nur, wenn du die Zahlung hier als Privat kennzeichnest, denn sonst hast du eine Abweichung in deinem Konto. Diese Zahlung muss man aber wieder rückgängig machen, damit die „echte“ Zahlung dann richtig im Bankkonto ankommt.

Manchmal scheinen es sich die Mitarbeiter der Hotline etwas zu einfach zu machen und die Konsequenzen auszublenden. Wer stimmt schon ein Bankkonto ab? Ausserdem ist dies eigentlich ein bewusstes „Verfälschen“, also nicht ganz koscher.

Mein Trick ist es, eine Zahlung über Privat zu machen und hier einen „Hilfsbeleg“ zu erzeugen, so dass die Vorauszahlung auf dem Konto 1780 erscheint. Dann am 1.1. diesen Beleg mit umgekehrtem Vorzeichen ausbuchen. Bei Zahlung dann ganz normal die Bankbuchung der Voranmeldung zuordnen. So hast du die Zahlung im „alten“ Jahr, denn Rücknahme und „echte“ Zahlung im „neuen“ Jahr gleichen sich aus.

Und wieso bucht ihr hier nicht auf Umsasteuervoranmeldung Vorjahr ? Einfach richtige Kategorie wählen !

Weil das ein ganz anderer Sachverhalt wäre! Hier liegen Umsatzsvoranmeldungen vor, diese unterliegen der Vorschrift des § 11 EStG. Nachzahlungen für Vorjahre sind die Zahlungen anhand einer Umsatzsteuererklärung, und diese fallen nciht unter § 11 EStG.
Bitte nicht unterschiedliche Sachverhalte miteinander vermengen.

Hallo!

Ich habe mir diese Frage ebenso gestellt und bekomme seit Wochen keine Antwort vom Support. Ich wäre auch bereit für einen Premiumsupport zu zahlen, wenn es das Angebot gäbe, aber es scheint eine starke Unterbesetzung vorzuherrschen(?)

@Ecrivain Den Vorschlag mit dem Hilfsbeleg durchsteige ich leider noch nicht so recht, könntest du das noch einmal für Dummies Schritt für Schritt erklären?

Ich habe versucht den Abgang der USt-Vorauszahlung von Q4 2018, welcher Anf. Januar 2019 abgegangen ist, per Belegdatum auf den 31.12.2018 entsprechend dem Jahr 2018 zuzuordnen. In den der Ansicht „Kontenübersicht“ taucht es auch richtig bei 2018 auf, ABER in der EÜR wird es 2019 zugeordnet und somit ist der Gewinn falsch.

Und wie verhält es sich z.B. dann mit einer Mietzahlung vom 26.12.2018, für den Januar 2019?
Diese habe ich auf den 01.01.2019 datiert im Belegdatum und Fälligkeit, trotzen taucht die Buchung weder in der EÜR, noch in den „Kontenübersicht“ bei 2019 auf.

Selbst mit der „falschen“ Datierung, wie von Mia vorgeschlagen, wird es also nicht wie gewünscht verarbeitet. Warum kann man nicht ein simples Häkchen haben, dass das Zu-/Abflussprinzp wegen der 10-Tage-Regelung für eine bestimmte Buchung ignoriert wird?
Es muss doch dazu eine offizielle Lösung geben, ohne dass man am Ende alle Posten, die unter die 10-Tage-Regelung fallen, mühsam wieder aus der EÜR rausrechnen bzw. reinrechnen muss. Bei einer Prüfung würde sich ja dann in den exportierten Steuerdaten auch eine Differenz zur Steuererklärung auftun, die man erstmal aufwändig aufschlüsseln muss, oder sehe ich das falsch?

Ich freue mich sehr über Eure Tips.

Lieben Dank,
Marc

Mia vom lexoffice Support sagt dazu:

„Bitte einfach das Zahldatum auf den 31.12.2019 setzen.“

Hast Du Ist- oder Soll-Versteuerung? Bei Ist-Versteuerung würde es nichts bringen, das Rechnungsdatum zurückzusetzen, da es auf das Zahldatum ankommt.

Da geht es um Nachzahlungen im Rahmen der Umsatzsteuer-Jahresabrechnung. Aber unabhängig davon, was man als Kategorie wählt, kommt es je nach Ist-/Soll-Versteuerung auf das Zahlungs-/Rechnungsdatum und nicht auf die Kategorie an.

Hi,

Sorry to post in english but it’s just easier for me

We’ve been using Buchhaltungsbuttler already for a few years.
I always had this idea that Buchhaltungsbuttler is like Android and Lexoffice like IOS so, looking to make my life easier, I’ve been wanting to change to Lexoffice.
Until now it wasn’t possible because Lexoffice didn’t offer the possibility to import credit card transactions but this year finally I was ready to make the change.
So I tried Lexoffice for a month and good that I chose January to try it because otherwise I wouldn’t have been faced with the 10 day rule issue

In Buchhaltungsbuttler they explained how to deal with the problem using the account 1704 (SKR03).
It is a bit of work so I was looking forward to see lexoffice do everything automatically. Then I checked the Buchungsübersicht and the EÜR and I noticed that Lexoffice hadn’t taken into account the 10 day rule (as others have already experienced also above). There is also no possibility of choosing the account 1704 when booking and this account doesn’t even appear in the Kontoübersicht.
So I called Lexoffice hotline to ask how is the procedure.
The guy who answered the phone was really very unpolite from the beginning, always screaming at me and talking very aggressively. I had to politely remind him several times that I just wanted help. He just got even more aggressive saying „I’m being nice“ while screaming…

So to summarize, what the tech support guy told me:

• you can’t choose any account that is not shown on the Kontoübersicht
• Lexoffice does everything automatically taking also into consideration the 10 day rule and you don’t have to do anything for it, just trust it (so it reads your mind - it knows if it’s a regular transaction that belongs to the previous year or not - must be magic)
• there is no way to show you that Lexoffice is doing things correctly. You have to trust it
• To my question „but when checking the Buchungsübersicht and the EÜR for 2019 and 2020 I can see that it’s not considering the 10 day rule“, I got the answer „We only offer tecnical support, if you want to know where things are shown you have to contact a Steuerberater“

And if all those answers had been given with a nice friendly tone I might even consider calling a second time or sending them an email, hoping for a more experienced support person. But getting all the non-sense above in an aggressive, angry way, even though I kept a nice, friendly voice and managed to keep calm and patient the whole conversation, makes you not want to have anything to do with this company.

I have to say that with Buchhaltungsbuttler the support was always very nice, friendly and supportive, even when there were problems that they were unable to fix as fast as we would like. But we always felt supported.
After calling Lexoffice’s hotline we are sure we won’t be changing and we now give more appreciation to the benefits of Buchhaltungsbuttler!

Nur als Idee …

Villeicht macht Sinn , aber fuktioniert nur wenn man zwischen den Jahren keine Tätigkeit ausübt und auf keine Rechnungen mit Datum aus Dezember bis Anfang Jahnuar warten muss.

Dann UStV für Dezember vorziehen und noch bis Ende Dezember versenden. Und gleich danach noch in alten Jahr das Geld von Betriebskonto auf das Konto von Finanzamt manuel überweisen?

Korrekur. Habe erst jetz gesehen , das Übermitteln früstens am 01 folge Monats geht …
Dann villeich am 31.12 überweisen und Anfang Jahuar UmsVa versenden …

Yeah, the LexOffice support is very bad, the development team takes forever to introduce absolutely necessary features and overall they seem to ignore both their customers and the details of accounting and tax laws. BuchhaltungsButler looks pretty cool. All software has problems, so on your experience, what are the biggest problems with this one?

Cheers,
Jo

Hi there!

Sorry I just saw your message. I forgot to tick the option for email notifications so I didn’t get any email informing me about your post.
I actually came here cause it’s a new year again and I’m looking into alternatives to Buchhaltungsbutler again and was looking here to see if there was already a solution. Apparently the only solution is to change the date as a private payment which doesn’t make much sense to me.

Replying to your question, the biggest problem I have with Buchhaltungsbutler is that sometimes (last year it happened a good 4 times) it stops importing the credit card transactions. And they work with external providers for bank transaction imports so they can’t really help fix the problem faster. I end up having to import things manually (csv) and then having to set up the bank connections all from scratch which is annoying.

Other things I wish were more user friendly:

• the depreciations are done manually: you have to calculate them manually and then book them manually which can lead of course to mistyping and errors. I also have to check the taxes of the previous year to fill out the dates and purchase amounts in the AVEÜR
• sometimes when the receipt number has spaces, it doesn’t recognize it properly and you have to insert the number manually
• even though the customer service is always very polite and friendly, they never really managed to help me when I had problems, I always had to figure it out myself. They also take a couple of days to answer.
• I wish they would inform me of the new tax legislation rules every year
• For the Umsatzsteuererklärung I have to calculate manually the total of Umsatzsteuer already paid throughout the year, it doesn’t show in the Umsatzsteuererklärung form in Buchhaltungsbutler
• I wish booking the 10 day rule was done more automatically (see my previous post)
• the EÜR in Buchhaltungsbutler aggregates the vat paid to the Finanzamt with the vai received so I have to check separately the haben and soll of Account 1780
• would be nice if the EÜR in Buchhaltungsbutler would show the corresponding field number in the real EÜR form. The EÜR in Buchhaltungsbutler is very summarized and not in the same order as the real EÜR
• the Privatentnahme and Privateinlagen don’t show in the EÜR in Buchhaltungsbutler. I have to add the haben and soll of the respective accounts manually (1800, 1810, 1890 and 1891)

The things I mentioned above are however minor inconveniences, I got used to them over the years.
However if anyone knows of a better software I would be very thankful for the tip