ich setze Lexware Premium 2015 ein und habe folgendes Problem:
In ->Extras->Statistik wird mir unter ->Auswertungen->Artikel->Rohgewinn bei manchen Artikeln der gesamte Umsatz (100%) als Rohgewinn angezeigt.
Der Fehler entsteht folgendermaßen:
Kunde frägt einen bestimmten Artikel an
Artikel wird angelegt (Im Punkt „Lieferanten“ ist „Rohertrag ermitteln“ angehakt und der durchschnittliche EK wird aus dem Wareneingang berechnet)
ein Angebot mit diesem Artikel wird erstellt, der EK ist zu diesem Zeitpunkt mangels Wareneingang bei 0
Kunde nimmt das Angebot an, der Artikel wird mit dem korrekten EK bestellt
der Artikel kommt und wird mit korrektem EK eingebucht
das Angebot aus Punkt3 wird zum Lieferschein/Rechnung weitergeführt
Obwohl auf dem Artikel jetzt ein korrekter EK eingetragen ist, wird das in dem zur Rechnung weitergeführten Angebot nicht aktualisiert. Somit ist die Statistik nicht korrekt.
Kann ich es automatisieren, dass sich bei Weiterführung von Belegen der EK bei zwischenzeitlichen Wareneingang aktualisiert? Wenn ja, wie?
Wenn nein, was wäre eine alternative Vorgehensweise?
ich bin etwas verwirrt. Geht es nun um die erstgenannte Statistikangabe oder die Angabe in der Auftragserfassung unter dem Preis?
Habe das eben mal in meiner Testfirma (v2015, financial office premium) durchgespielt. Wenn ich durchschnittlicher EK gewählt habe, wird auch der Durchschnittswert gebildet und ausgewiesen. Im Übrigen: dies an beiden Stellen - in der Statistik und im Auftragsassistenten.
Der EK-Preis ist von mir in der Lieferantenliste hinterlegt worden.
Oder meinst Du, dass der EK-Preis in der Lieferantenliste aus dem Einkausfbeleg (Eingangsrechnung) automatisch eingetragen wird?
Ich aktiviere bisher beim Artikelanlegen unter „Lieferanten“ nur den Haken „Rohgewinn ermitteln“ und belasse es bei „aus Wareneingang“. Oben trage ich keine Bezugsquelle ein.
Dass dann erstmal (vor dem ersten Wareneingang) der Rohertrag beim Angebotschreiben im Auftragsassistent bei 100% ist, ist logisch, da ja noch kein Wareneingang erfolgt ist, aus dem ein EK ermittelt werden könnte. Erfolgt aber nach dem Angebotschreiben ein Wareneingang und wird anschliessend das Angebot zur Rechnung weitergeführt, dann verbleibt der Artikel im Auftragsassistent (und auch bei der Statistikberechnung) bei 100% Rohgewinn. Wenn man den Artikel aus dem Auftrag entfernt und wieder hinzufügt, wird der EK korrekt verarbeitet.
Interessant wäre jetzt irgendwo eine Einstellung, dass er beim Weiterführen eines Belegs die EK-Preise nicht aus dem Ursprungsbeleg beibehält, sondern bei jeder Position aktualisiert.
Ich hoffe, ich habe mich jetzt klarer ausgedrückt; danke für Deine Geduld.
Oder meinst Du, dass der EK-Preis in der Lieferantenliste aus dem Einkaufsbeleg (Eingangsrechnung) automatisch eingetragen wird?
Das würde zwar mein vorliegendes Problem nicht lösen, wäre aber trotzdem nicht schlecht.
habe ich eben mal durchgespielt und kann dies leider bestätigen.
@Udo Etwas für den Wunschzettel, so dass wir im Frühjahr mit LW darüber mal sprechen? Ich würde dies zwar eher als „Bug“ einstufen, aber evtl. gibt es auch Gründe für diese Verhalten.
das halte ich für eine logische Konsequenz. Beim Weiterführen werden die Preise richtigerweise nicht mehr angefasst, weil ja dieser Preis (im Regelfall verbindlich) angeboten worden ist. Das mag sicherlich in manchen Branchen (mit extremen Preisschwankungen) ungünstig sein. Und da die VK-Preise nicht angefasst werden (dürfen), werden auch die EK-Preise nicht angepasst.
Das hätte die Folge, dass auch der VK-Preis angepasst werden würde, wenn es dort in der Zwischenzeit Änderungen gab. Damit wäre meine Kalkulation für das Angebot „für die Tonne“.
Als „Bug“ würde ich das schon gar nicht einstufen. Die Preise werden nur bei der ersten Erstellung des Beleges geholt. Einzige Ausnahme sind die Sonderpreise, deren Gültigkeit geprüft wird.
Der Roherlös wird beim Angebot berechnet. Zu diesem Zeitpunkt habe ich ja auch kalkuliert, wie ist ansonsten mein Verkaufspreis zustande gekommen? Wenn ich die Roherlösberechnung aus dem System nutzen möchte, muss ich natürlich auch die Preise bereits im Zeitpunkt des Angebotes pflegen. Ich halte die grundsätzliche Systematik für korrekt, auch wenn sie ggf. im Einzelfall nicht immer passend ist.
sorry, aber ich sehe es nicht so, dass dies richtigerweise so ist. Es geht ja auch nicht um eine Anpassung von VK- oder EK-Preisen sondern um die Ermittlung des Rohgewinnes. Da ist es doch überhaupt nicht logisch, wie Du schreibst, dass als Basis der Wert des Angebotes zugrundegelegt wird.
Das mag für meine Kalkulation die Basis sein, aber sollte es doch nicht für den tatsächlichen Rohgewinn. Denn dafür ist doch der tatsächliche EK massgeblich, welcher im Zweifel beim Angebot noch gar nicht bekannt ist bzw. sich zwischen Angebotsstellung bis tatsächlichem Einkauf noch erheblich verändern kann. Dass sich zwischen AG und Auftragserhalt der EK verändert ist mein unternehmerisches Risiko, aber das ist hier ja nicht der Punkt. Der Rohgewinn ist ja die Auskunft, was tatsächlich hängen geblieben ist.
Wieso müsste in der Folge der VK-Preis angepasst werden? Kalkulieren und tatsächlicher Rohgewinn sind doch erstmal zwei Paar Schuhe. Und wenn Du schon auf Deine Kalkulation stets pochst: schau doch da mal rein. Hier kann man eine Kalkulationsgrundlage z.B. „durchschnittlicher EK-Preis aus Wareneingang“ wählen. Der existiert aber bei einer Angebotserstellung in vielen Fällen noch gar nicht. Ergo wäre in dieser Logik Deine Kalkulation ja auch falsch, wenn dort 0 EUR als Basis genommen wird, oder?
Aber wie gesagt: es geht ja nicht um die Kalkulation, sondern den Rohgewinn. Nicht jede_r nutzt im Programm den Kalkulationsbereich.
Ich sehe das exakt so wie Steve. Wenn das Programm schon nicht direkt einen Einkaufsbeleg einem VK zuordnen kann, dann muss der Rohgewinn auf jeden Fall aktualisiert werden. Gleiche Problematik besteht ja auch mit der Warengruppenzuordnung, Kundengruppe, Branche etc. beim Weiterführen.
danke für Eure Antworten und das Nachvollziehen meines Problems. Ich kenne das aus der Warenwirtschaft meines letzten Arbeitgebers schon so, dass die EK-Preise beim Weiterführen eines Angebots aktualisiert werden. Dass die VK-Preise fix bleiben, ist logisch, denn sonst würde ja auch das Weiterführen des Angebots kaum Sinn machen.
Der Königsweg wäre meines Erachtens folgende Kombination:
Beim Anlegen eines Artikels wird ein manueller („Vorerst“-)EK vergeben, der nach dem ersten (und weiteren folgenden) Wareneingang automatisch durch den „richtigen EK“ ersetzt wird.
Zwischendurch aber irgendeine Berechnungseinstellung im Artikel selbst manuell ändern zu müssen, würde ich dagegen nicht für praxisnah erachten.
@Udo: Gibt es Chancen, dass dieser Punkt in einer kommenden Version berücksichtigt werden könnte?
das entscheide ich ja nicht. Ich habe es in unseren Wunschzettel eingetragen: http://lexwish.de/?id=632
Und selbst wenn Lexware den Wunsch akzeptiert, wird es mit „nächster Version“ mit sehr großer Sicherheit nichts. Das wird also - wenn überhaupt - erst in 2 oder mehr Jahren umgesetzt.