Differenz in Eröffnungsbilanz

Hallo,

ich habe eine Problem. Beim Erstellen des Jahresabschlusses für 2015 erhalte ich in der Eröffnungsbilanz 2016 den Hinweis, dass eine Differenz vorliegen würde.

Meine Abschlussbilanz 2015 sieht tadellos aus.

Problem ist auch, dass in der Eröffnungsbilanz tatsächlich keine Differenz zu finden ist. Aktiv und Passiv sind ausgeglichen. Vortragsaktualisierungen, Jahresabschluss nochmal neu machen, etc. hat leider alles nicht geholfen.

Wie und wo gehe ich da am Besten auf Fehlersuche?

Grüße

Axel

Hallo,

geht mal ins Jahr 2015 (Jahresabschluss aufheben), mach dort eine Saldenneuberechnung und schließe das Jahr noch mal neu ab. Dann sollte es klappen. Ggf. in 2016 auch noch mal eine Saldenneuberechnung machen.

Hallo Udo,

danke für den Tip. Leider hilft es nicht.

Ich verstehe nicht, wie meine Eröffnungsbilanz eine Differenz aufweisen kann, wenn meine Schlussbilanz völlig in Ordnung ist…

Was kann ich noch tun?

Wenn Lexware in die Bilanz schreibt, es gibt eine Differenz, aber Aktiv und Passiv sind gleich, wird da eine automatische „Ausgleichsbuchung“ gemacht? Wenn ja wie und wo kann ich erkennen, wo da was hingebucht wurde, damit Aktiv und Passiv gleich sind?

Kann ich das irgendwie, irgendwo bei Lexware prüfen lassen. Es wird mir auch kein Fehler vom Lexware Scout angezeigt. Normalerweise würde der doch Alarm schlagen, wenn die Eröffnungsbilanz fehlerhaft wäre, oder?

Grüße

Axel

Hallo Axel,

normalerweise wird da nichts automatisch umgebucht.
Du kannst aber zur Sicherheit mal die Sachkonten durchscrollen.
Da dürften ja eigentlich nur die EB-Werte drauf sein. Selbst wenn es eine automatische Buchung gäbe ( gibt es nicht ), dann
würde die nicht ohne Dokumentation in den Konten durchgeführt.

Warum das überhaupt kommt, kann ich im Moment leider auch nicht sagen.
Den von dir geschilderten Fall hatte ich noch nicht.

Viele Grüße
Marcus

Hallo Marcus,

danke dir. Das Problem ist ja, dass die Eröffnungsbilanz eigentlich gut aussieht. Nur da steht halt der Vermerk sie sei nicht in Ordnung…

Es ist halt verwirrend wenn da steht es gäbe eine Differenz, es ist aber keine da…

Ich weiß gar nicht, wie man da überhaupt eine Differenz reinkriegen kann/soll?

Grüße

Axel

Hallo Axel,

naja wie man eine Differenz in die EB rein bekommt, das kann ich dir sagen.
Wenn das Vortragskonto 9000 im Soll und im Haben nicht ausgeglichen ist, dann ist eine Differenz in der EB vorhanden.

Aber laut deiner Beschreibung ist die EB ja ausgeglichen.
Daher ist es dann zum Glück nur unschön und verwirrend aber wenigstens kein Fehler.

Vielleicht verschwindet der Hinweis auch irgendwann. Ich kann es leider nicht sagen.

Viele Grüße
Marcus

Hallo Marcus,

ok, das mit den Vortragskonten ist schon klar. Aber wie es da zu Differenzen kommen kann, das ist mir nicht wirklich klar.

Aber ich konnte das Problem jetzt zumindest eingrenzen. Evtl. kann mir ja jemand sagen, ob ich da irgendwo nen Fehler gemacht habe.

Ich betreibe mehrere Photovoltaikanlagen. Bei einer der Anlagen kam es in 2015 zu einer Rückzahlung an den Netzbetreiber, da die Abschlagszahlungen höher waren als der Ertrag.

Ich habe also am Jahresende eine Rechnung erstellt über brutto 2128,99€. Die Abschlagszahlungen betrugen brutto 2400,00€. Das habe ich in der Rechnung ebenfalls eingetragen, sodass die Rechnung letztlich im Prinzip einen negativen Betrag in Höhe von 271,01€ auswies. Da die Abschlagszahlungen auf der Rechnung natürlich nicht an die Buchhaltung übertragen werden, ist in der Buchhaltung also eine Forderung in Höhe von 2128,99€ entstanden. Ich habe in der Buchhaltung dann die bereits gezahlten Abschlagsbeträge in Höhe von insgesamt 2400,00€ gegen diese Forderung umgebucht. Letztlich hatte ich dann in der Buchhaltung, alles völlig korrekt, eine „Forderung“ in Höhe von -271,01€. Dieser Betrag wurde Anfang Januar von mir an den Netzbetreiber zurückgezahlt und der offene Posten ausgebucht. Mache ich seit Jahren so, hat immer geklappt. Genau diese 271,01€ werden mir jetzt nach dem Jahresabschluss 2015 in der Bilanz 2016 als angebliche Differenz ausgewiesen.

Habe ich irgend was falsch gemacht?

Und nochmal die Frage an dieser Stelle, wo wende ich mich am Besten hin, damit das von Lexware Seite geprüft werden kann.

Ich habe das jetzt alles zig mal geprüft und kann von meiner Seite aus beim besten Willen keinen Fehler feststellen, zumal ich das wie gesagt auch in den Vorjahren immer schon so gemacht habe, und da kam es auch schonmal zu Rückzahlungen, und das hat nie Probleme bereitet. Daher würde ich gerne sicherstellen lassen, dass der Fehler hier nicht möglicherweise im Programm liegt.

Dieser Verdacht wird durch Prüfung der entsprechenden Konten meiner Meinung nach bestätigt:

Endbestand des Kontos 1200 für 2015 (Forderungen aus Lieferungen und Leistungen) laut Sachkontenplan: 805,99€
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen laut Summen- und Saldenliste 2015: 805,99€
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen laut Abschlussbilanz 2015 bzw. Eröffnungsbilanz 2016: 1077,00€

1077,00€ - 805,99€ = 271,01€

Wieso diese 271,01€, die ja als negative Forderung quasi eine Verbindlichkeit sind, in der Abschlussbilanz 2015 zu dem Betrag der Forderungen laut Konto 1200 hinzuaddiert werden, erschließt sich mir nicht im Geringsten. Zu mal auf dem Konto 1200 die beiden Buchungen (Rechnung und Umbuchung der Abschlagsazahlungen) ja bereits drauf sind.

Auch das Saldenvortragskonto für Debitoren 9008 weist nach dem Abschluss als Anfangsbestand für 2016 einen Stand in Höhe von 805,99€ aus. Hier sind auch diese 271,01€ im Soll bereits vorhanden. Somit ist die Fehlermeldung in der Bilanz zumindest nachvollziehbar. Wieso aber in der Bilanz als Forderung anstatt eben diesen 805,99€ nun 1077,00€ auftaucht ist mir nach wie vor ein Rätsel.

Da die Bilanz auch ausgeglichen ist, sprich Aktiv und Passiv den selben Betrag aufweisen, ist mir auch schleierhaft wo dieser Fehlbetrag in Höhe von 271,01€ auf der Passivseite noch hinzuaddiert wurde. Würde ich diesen einfach auf der Aktivseite „korrigieren“ hätte ich ja das Problem, dass dann Aktiv und Passiv nicht mehr ausgeglichen wären.

Zu Testzwecken habe ich, um auf Nummer sicher zu gehen, dass es tatsächlich der oben genannte Vorgang ist, auch alles was mit dieser Buchung zu tun hat, also den ausgleich des OP in 2016, die Umbuchung der Anzahlung und die entsprechende Rechnung mal storniert. Wenn ich den Jahresabschluss dann durchführe ist alles in Ordnung. Ich kann also zumindest mit Sicherheit sagen, dass es an diesem Vorgang liegt. Ich fürchte nur das FA wäre nicht damit einverstanden, wenn ich die Rechnung einfach storniere. :smiley:

Grüße

Axel

Hallo Axel,

der Bilanzausweis der 1.077,00 € als Forderungen ist richtig, weil es sich ja bei den -271,01 € um Verbindlichkeiten handelt.
In dem Sammelkonto der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen wird hingegen der Saldo von 805,99 € geführt.

Man kann doch im Lexware bei der Auswertung Bilanz auch die Konten „einschalten“. Dann kann man erkennen, welche Konten unter den einzelnen Bilanzpositionen erfasst sind. Dabei wird dann auch deutlich, dass ein Teilbetrag des Sammelkontos Forderungen auf der Passivseite unter Verbindlichkeiten gezeigt wird.

Die Konten der Bilanz kann man wiederum mit der Summen- und Saldenliste Sachkonten abgleichen. Vielleicht ist ein Konto nicht für die Auswertung in der Bilanz geschlüsselt.

Grüße
Helmut

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Hallo Helmut,

danke für die Rückmeldung.

Du hast mir eine weitere Nachtschicht erspart.

Ich hatte zwar natürlich die Konten in der Bilanz an. aber dein Hinweis, dass ein Konto nicht für die Anzeige in der Bilanz geschlüsselt sein konnte half weiter.

Tatsächlich war das Konto 1200 nur für die Aktivseite der Bilanz als Forderung zugeordnet. Die Zuordnung für die Passivseite als Verbindlichkeit fehlte - warum auch immer - jedoch.

Habe das nachgetragen und nun passt es.

Das Einzige Rätsel bleibt jetzt, warum diese Zuordnung weg war…

Vielen Dank nochmal für die Hilfe.

Grüße

Axel