Buchhaltung Amazon FBA

Hallo zusammen,

ich bin aktuell in der Gründungsphase meines Amazon-FBA Unternehmens und teste aktuell die Cloud-Lösung „lexoffice“ für die Buchhaltung im täglichen Geschäft. Nun habe ich hier im Forum schon einiges zu dem Thema gelesen und insbesondere das Verbuchen der von Amazon saldierten Auszahlungen (Umsätze - FBA-Gebühren - AMZ-Provisionen) scheint einige Schwierigkeiten mit sich zu bringen.

Nach einigem hin und her überlegen komme ich zu dem Schluss, dass das Verbuchen dieser saldierten Rechnungen mit lexoffice schlichtweg nicht möglich ist. Ist lexoffice somit für eine vollständige Amazon FBA-Buchhaltung einfach nicht geeignet? Ich zerbreche mir jetzt schon eine ganze Weile den Kopf dazu, komme aber zu keiner Lösung.

Gibt es hier FBA-Händler die ausschließlich mit lexoffice ihre Buchhaltung führen? Was ist eurer Workaround? Wie stellt ihr es an?

Ich bin auf eure Rückmeldungen gespannt, aktuell sehe ich keine Zukunft für lexoffice im täglichen Geschäft für diese Anwendungsfälle!

Viele Grüße
Lucas

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Hallo,
da sich bisher niemand zu Deiner Frage geäußert hat, möchte ich Dir eine Rückmeldung geben.
Ja, Deine bisherigen Erfahrungen und Kenntnisse sind ziemlich zutreffend. Wir haben versucht eine Lösung für unseren Onlineshop mit nur dem Bezahlweg „Amazon“ umzusetzen. Wir haben ausreichend IT Manpower, jedoch scheiterte eine effektive Lösung schlichtweg daran, dass Amazon nicht daran interessiert ist eine standardisierte Datenlieferung zu unterstützen. Es kommen viel zu viele Fehler (wir hatten den Eindruck gewollt) in der täglichen Arbeit vor. Natürlich ist es immer möglich manuell ein Amazonkonto abzubilden. Gleich in welcher Buchhaltungssoftware Du arbeitest. Entscheidend ist eben mit wieviel Aufwand und ob es sich dann noch rechnet. Und wir haben unsere Bemühungen eingestellt, da die Datengrundlage nur äußerst schwierig und lückenhaft machbar war.
Es ist kein Lexware Problem sondern eine hausgemachte Amazonschwierigkeit. Einfach lösen könnte es Amazon über eine professionell Schnittstelle (wie z.B. Bankkontoauszüge abrufen) oder einem CSV Export (wie ihn z.B. PayPal zur Verfügung stellt). Das Interesse ist da jedoch ziemlich gering. Sobald ein Artikel gut bei uns gelaufen ist, und wir viele Zahlungen dafür bekommen hatten, fingen gehäuft Fehler an aufzutreten oder Amazon hat den Artikel plötzlich selbst etwas günstiger online zu kaufen gestellt.
Aus unserer eigenen Erfahrung, wir würden nicht erneut, gleich in welcher Weise Geschäfte mit oder über Amazon anbieten. Auf Dauer zahlt man drauf. Es tut mir leid, Dir nichts besseres an die Hand geben zu können. Für Deine Selbstständigkeit wünschen wir Dir hier alle das Beste. Viel Glück und gute Geschäfte. Deine Buchungsmaus

Wir haben es auch mehrere Monate mit Amazon versucht. Letzten Endes können wir jedoch die Aussage von Buchungsmaus nur bestätigen. Amazon interessiert sich für die Marktplatz Verkäufer in keinster Weise, sondern will lieber Geld an allen Seiten verdienen so gut es geht. Eine saubere Abbildung der Konten ist nicht möglich, da Amazon auch die Gebühren direkt im Warenbetrag abzieht. Ein Graus für jeden Steuerberater und Betriebsprüfer. Anstelle das Amazon die Gebühren gesondert abrechnet, wie es Paypal und Co auch tun, aber nein. Am Ende haben wir Amazon auch den Rücken gekehrt, da auch bei uns Amazon irgendwann selbst die Artikel zu günstigeren Preisen angeboten hat.

Hallo,

schaut mal hier, da habe ich unseren Workaround beschrieben,

https://lex-forum.net/viewtopic.php?f=28&t=4934&start=10#p34771

Glücklich bin ich mit der Lösung aber auch nicht.

Viele Grüße

Hallo,

danke für deine Antwort!

Ich habe mich mittlerweile für den „großen Bruder“ Lexware Buchhaltung entschieden. Ist zwar leider nicht ganz so intuitiv und es gibt keine Schnittstelle zu meinem Online-Banking. Dafür sind aber alle benötigten Konten vorhanden und man kann auch ohne Probleme eigene Konten (z.B. für die Verrechnung der Amazon-Auszahlungen und Gebühren) erstellen.

Die Rechnungen erstelle ich mit AmaInvoice, wodurch die abgegrenzten Abrechnungsbelege mit jeder Amazon-Auszahlung erzeugt werden und man kann die Amazon-Buchungen mit wenigen Buchungssätzen abhandeln.

Auch diese Lösung kann ich nicht mit bestem Gewissen empfehlen, wegen der fehlenden Schnittstelle zur Bank muss jede Kontobewegung einzeln gebucht werden. Das Verbuchen der Rechnungen ist vom Aufwand her ähnlich wie in lexoffice würde ich sagen. Diese Lösung setzt auf jeden Fall fortgeschrittene Kenntnisse in der Buchhaltung voraus, ist für mich aber aktuell durchaus gangbar.

Viele Grüße
Lucas